Ex-Zonen nach ATEX: Definition und Zoneneinteilung | CALIMA (2024)

Ex-Zonen sind klar abgegrenzte Bereiche, in denen ständig oder langzeitig eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der Luft enthaltenem brennbaren Stoff auftritt. Das bedeutet, dass in diesen Umgebungen entzündliche Stoffe hergestellt, verarbeitet, transportiert oder gelagert werden und dabei Luft mit brennbaren Substanzen in Form von Gasen, Dämpfen oder Nebel in Berührung kommt.

Um in diesen Bereichen trotz der zahlreichen Gefahrenquellen sicher arbeiten zu können, gibt es verschiedene gesetzliche Grundlagen. Dadurch soll der Explosionsschutz bei der Arbeit optimiert und Arbeitsunfälle vermieden werden. Die Einteilung in verschiedene Ex-Zonen hilft dabei, die Risiken zu klassifizieren und entsprechende Schutzmaßnahmen festzulegen und umzusetzen.

Die Umsetzung von geeigneten Schutzmaßnahmen in Ex-Zonen erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachleuten für Explosionsschutz, Arbeitssicherheit und den Mitarbeitenden vor Ort.

Hierbei werden spezifische technische Lösungen wie explosionssichere elektrische Geräte, angemessene Belüftungssysteme und Vorschriften für die Handhabung entzündlicher Materialien implementiert. Diese Zusammenarbeit ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsstandards in Ex-Zonen jederzeit eingehalten werden und die Gefahr von Explosionen minimiert wird.

Das Wichtigste in Kürze

✓ Ex-Zonen klassifizieren Explosionsgefahren durch brennbare Stoffe in der Luft und erfordern spezielle Sicherheitsmaßnahmen wie explosionssichere Geräte und Belüftungssysteme.

✓ ATEX-Zonen sind spezielle Ex-Zonen nach EU-Richtlinien, die strenge Sicherheitsanforderungen und Ausrüstungen vorschreiben, einschließlich Gefährdungsbeurteilungen und Explosionsschutzdokumenten.

✓ Ex-Zonen sind in vielen Industrien relevant, z.B. in der chemischen, Öl- und Gas-, pharmazeutischen, Lebensmittel- und Automobilindustrie. CALIMA kann in diesen Bereichen mit geeigneten explosionsgeschützten Smartphones verwendet werden.

Welche Ex-Zonen gibt es?

Zone 2 bzw. Zone 22

In der Zone 2 bzw. 22 treten explosionsfähige Atmosphären in der Regel nicht auf. Und wenn doch, dann nur selten und nur kurzzeitig. Obwohl die Explosionsgefahr in diesen Zonen sehr gering ist, müssen elektrische Betriebsmittel und andere potentielle Zündquellen so beschaffen sein, dass sie unter keinen Umständen eine Explosion verursachen können.

Dies gewährleistet, dass selbst bei unerwarteten Ereignissen oder Störungen in diesen Zonen ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet ist. Die Zone 2 oder 22 kann beispielsweise in der Nähe von Tanks liegen, in denen brennbare Stoffe gelagert werden.

Zone 1 bzw. Zone 21

Zone 1 bzw. Zone 21 ist ein Bereich, in dem eine explosionsfähige Atmosphäre in Form einer Wolke aus in der Luft enthaltenem brennbaren Stoff gelegentlich auftreten kann. Hier kann es sowohl im Normalbetrieb als auch bei Störungen zu einer Explosion kommen. Aufgrund der erhöhten Explosionsgefahr müssen in diesen Bereichen besondere Vorkehrungen getroffen werden.

Elektrische Betriebsmittel und andere potenzielle Zündquellen müssen explosionsgeschützt sein, um die Sicherheit der Arbeitnehmer:innen zu gewährleisten. Regelmäßige Inspektionen und Wartungen sind essentiell, um sicherzustellen, dass die Schutzmaßnahmen zuverlässig funktionieren. Die Zone 1 oder 21 könnte somit bei der Handhabung von Lösungsmitteln existieren.

Zone 0 bzw. Zone 20

In Zone 0 bzw. Zone 20 ist eine explosionsfähige Atmosphäre ständig über lange Zeiträume vorhanden. Hier ist die Explosionsgefahr am größten. In diesen Zonen müssen alle elektrischen Betriebsmittel und andere potentielle Zündquellen explosionsgeschützt sein. Die Sicherheitsstandards sind in diesen Bereichen besonders hoch, um die Explosionsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Zusätzlich zu den technischen Maßnahmen ist hier eine umfassende Schulung der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung, um ein tiefes Verständnis für die Risiken zu entwickeln und angemessen darauf zu reagieren. Die Zone 0 bzw. 20 liegt in der Regel nur im Inneren von Anlagen oder Anlagenteilen, wie Verdampfern, Reaktionsgefäßen, Staubfiltern usw.

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Was ist der Unterschied zwischen einer Ex-Zone und einer Atex-Zone?

Der Hauptunterschied zwischen einer Ex-Zone und einer ATEX-Zone liegt darin, dass die Ex-Zone allgemein für explosive Atmosphären steht, während ATEX-Zonen spezifischer auf die europäischen Richtlinien zur Regelung dieser Zonen verweisen. Ex-Zonen sind explosionsgefährdete Bereiche, die je nach Gefährdungsgrad in ATEX-Zonen eingeteilt werden.

Dabei wird im Rahmen einer Gefährdungsanalyse die Wahrscheinlichkeit des Auftretens explosionsfähiger Atmosphären untersucht und es werden Anforderungen an Arbeitsplätze in explosionsgefährdeten Bereichen gestellt. Die Anforderungen sind in der ATEX-Richtlinie festgelegt.

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Die ATEX-Zone ist somit eine bestimmte Ex-Zone, die den Anforderungen des Explosionsschutzes, der in der EU geltenden ATEX-Richtlinie, entspricht. ATEX ist die französische Abkürzung für Atmosphère Explosible.

Bei der Ex-Zone werden neben den europäischen Normen und Vorschriften auch internationale Normen berücksichtigt, da es sich um einen allgemeinen Begriff handelt. Während die ATEX-Zonen in Europa anerkannt sind, können in anderen Ländern andere Normen gelten.

Unternehmen, die in verschiedenen Regionen tätig sind, müssen daher die jeweiligen Vorschriften und Normen genau beachten, um sicherzustellen, dass sie den Sicherheitsstandards gerecht werden.

Gesetzliche Grundlagen

Im europäischen Raum ist die Richtlinie 99/92/EG (ATEX 137), auch ATEX-Richtlinie genannt, von großer Bedeutung, da sie den Explosionsschutz in explosionsgefährdeten Bereichen regelt und Anforderungen an Geräte und Schutzausrüstungen festlegt, die in diesen Bereichen eingesetzt werden dürfen.

So müssen z.B. Ex-Bereiche mit Warnzeichen gekennzeichnet sein und besondere persönliche Schutzausrüstung getragen werden. Die Norm bezieht sich auf Artikel 137 des Europäischen Vertrages, um den Schutz der Arbeitnehmer:innen zu gewährleisten.

Ebenso beschreibt die Richtlinie 99/92/EG die Pflichten des Anlagenbetreibers. Dazu gehört die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung im Betrieb, die als Grundlage für die Einteilung in ATEX-Zonen dient. Auf Basis der festgelegten Zone muss der Anlagenbetreiber dann für die Umsetzung geeigneter Arbeitsschutzmaßnahmen sorgen. Diese Verpflichtung des Betreibers ergibt sich auch aus § 5 Arbeitsschutzgesetz.

Demnach hat jeder Unternehmer durch eine Gefährdungsbeurteilung die für die Mitarbeiter:innen mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdungen zu ermitteln und die Arbeitsbedingungen zu beurteilen. Gemäß § 6 Abs. 9 Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) sind geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen und in einem sogenannten Explosionsschutzdokument zu dokumentieren.

Die ATEX-Richtlinie gilt in den Mitgliedsstaaten der EU, die sie in nationales Recht umgesetzt haben. Darüber hinaus können einige Mitgliedsstaaten zusätzliche Anforderungen oder ergänzende Richtlinien einführen, um spezifische nationale Gegebenheiten oder Branchenbedürfnisse besser zu berücksichtigen.

Anlagenbetreiber müssen daher sicherstellen, dass in explosionsgefährdeten Bereichen neben der ATEX-Richtlinie auch die Anforderungen des Arbeitsschutzes in Verbindung mit der nationalen Gesetzgebung erfüllt werden.

In Deutschland ist beispielsweise die DIN EN 60079-10-1 als nationale Norm die maßgebliche Norm für den Explosionsschutz in explosionsgefährdeten Bereichen. Diese Norm definiert die Zoneneinteilung sowie die erforderlichen Schutzmaßnahmen, um das Unfallrisiko so gering wie möglich zu halten.

In welchen Branchen werden Ex-Zonen benötigt?

Ex-Zonen werden in Bereichen benötigt, in denen brennbare Stoffe vorhanden sind oder entstehen können. Diese Stoffe können Gase, Dämpfe, Nebel oder Stäube sein. In bestimmten Branchen sind diese Stoffe häufig am Arbeitsplatz vorhanden.

Chemische Industrie: Bei Arbeiten in der chemischen Industrie tritt durch brennbare Gase, Dämpfe und Flüssigkeiten häufig eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre auf. In Produktions-, Lager- und Abfüllanlagen kann es Ex-Zonen geben.

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Öl- und Gasindustrie: Eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre tritt insbesondere bei der Exploration, Förderung, Verarbeitung und Lagerung von Erdöl und Erdgas auf. Bohrinseln, Raffinerien, Tanklager und Pipelines sind typische Bereiche mit Ex-Zonen. Hier ist der Schutz vor Explosionen von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der Mitarbeiter und die Integrität der Anlagen zu gewährleisten.

Pharmazeutische Industrie: Bei der Herstellung von Medikamenten und anderen pharmazeutischen Produkten werden häufig brennbare Stoffe verwendet. Produktionsanlagen, Laboratorien und Reinräume sind daher Ex-Zonen. In dieser sensiblen Branche ist der Explosionsschutz essenziell, um die Qualität der Produkte zu gewährleisten und die Gefahr von Störungen in den Herstellungsprozessen zu minimieren.

Lebensmittelindustrie: Auch bei der Verarbeitung von Lebensmitteln können Staube oder Dämpfe entstehen, die eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre bilden. Beispiele für Betriebe mit Ex-Bereichen sind Mühlen, Brauereien und Bäckereien. In der Lebensmittelindustrie ist der Schutz vor Explosionen nicht nur wichtig für die Sicherheit der Beschäftigten, sondern auch für die Qualität und Konsistenz der hergestellten Produkte.

Bergbau: Auch bei der Aufbereitung von Rohstoffen können Staube oder Gase entstehen und so bei Normalbetrieb eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre auftreten. Typische Unternehmen mit Ex-Bereichen sind Bergwerke, Steinbrüche und Tagebaue. Hier ist der Explosionsschutz von großer Bedeutung, um die Gesundheit der Bergleute zu schützen und das Risiko von schwerwiegenden Ereignissen unter Tage zu minimieren.

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Automobilindustrie: In der Automobilbranche gibt es Ex-Zonen, insbesondere in Lackierereien und Lackierkabinen. Die Verwendung von brennbaren Lacken und Lösungsmitteln stellt ein potenzielles Explosionsrisiko dar. Explosionsschutzmaßnahmen sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Sicherheit der Arbeiter in diesen Bereichen zu gewährleisten.

Energieindustrie: Kraftwerke, sowohl konventionelle als auch erneuerbare Energieanlagen können Ex-Zonen aufweisen. In diesen Anlagen können brennbare Materialien wie Kohlestaub oder Methangas vorhanden sein. Der Schutz vor Explosionen ist in der Energiewirtschaft unerlässlich, um einen kontinuierlichen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Kann man CALIMA in Ex-Zonen einsetzen?

Ja, CALIMA kann in einem EX-geschützten Bereich funktionieren und eingesetzt werden. Die Voraussetzung dafür ist, dass CALIMA auf Smartphones mit Android Betriebssystem installiert ist, die für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen geeignet sind. Ein Beispiel für ein geeignetes Gerät ist das I.SAFE(https://www.isafe-mobile.com/de/produkte).

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Job: Technology Architect

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