Was ist mit Mukbanger Nikocado Avocado passiert? (2024)

Ist Nicholas Perry alias Nikocado Avocado gestorben? Das fragt sich gerade die Youtube-Gemeinde. Denn seit dem 29. Juni gibt es kein Lebenszeichen mehr von dem 30-jährigen „Mukbang“-Star. Besonders besorgniserregend ist Perrys Verschwinden wegen seiner zunehmenden Gesundheitsprobleme sowie seinem letzten Video, in dem er depressiv und abgeschlagen wirkt. Doch laut Perrys Ehemann ist er am Leben. Sein Verschwinden habe andere Gründe.

Alles für Fame und Klicks

Nicholas Perry ist ein amerikanischer Internetstar mit ukrainischen Wurzeln, der mit seinen Mukbang-Videos bekannt geworden ist. Mukbang heißt der Trend, bei dem Menschen vor laufender Kamera große Mengen an Essen in sich hineinschaufeln. Bis zu 10.000 Kalorien sollen die Portionen von Mukbanger Perry teilweise gehabt haben. Bei Perry wurden die Fressvideos begleitet von Wutausbrüchen und Geschichten aus seinem Leben.

„Offensichtlich hatte er ernste gesundheitliche und psychische Probleme“, sagt Youtuber Project Nightfallin einem Video über Nikocado Avocado, in dem er über Perrys Gewichtszunahme von mehr als 100 Kilogramm und seine damit einhergehenden Gesundheitsprobleme spricht. „This man is choosing food over his own life!“ – so ist das Video betitelt. Treffender ist aber wohl: Dieser Mann stellt Fame und Klicks über sein eigenes Leben.

Dabei war Perry nicht schon immer übergewichtig. Seine frühen Youtube-Inhalte bestanden aus veganen Lifestyle-Vlogs und Geigencovern beliebter Songs. Damals wog er rund 70 Kilogramm. Im Jahr 2016 beschloss Perry dann, dem Veganismus den Rücken zu kehren. Jeder Schritt wurde dabei auf Youtube mit seiner Fangemeinde geteilt.

Erzogen vom Algorithmus

Der Algorithmus erzog Perry dann dahin, zunehmend Mukbang-Videos zu teilen, denn diese brachten ihm die meisten Klicks ein. Mit der Zeit wurden die Videos extremer und exzessiver, genauso wie Perrys Wutausbrüche und Rants vor laufender Kamera.

Doch die Youtube-Gemeinde schaute ihm gerne zu. Viele seiner Videos haben Millionen von Aufrufen. Insgesamt hat Perry über die Jahre sechs Kanäle mit derzeit rund sieben Millionen Follower:innen aufgebaut, alleine auf Youtube. Mit der steigenden Popularität stieg auch Perrys Gewicht. Zuletzt brachte Perry mehr als 400 Pfund auf die Waage, umgerechnet rund 181 Kilogramm.

„I don’t even like French fries“

Sein letztes Video trug den Titel „I’m having a REALLY bad day … McDonald’s MUKBANG“ und erreichte Stand 19. Juli 2022 eine halbe Million Menschen. In dem Video wirkt Perry traurig, spricht kaum. Er sagt: „I don’t even like French fries. […] My mental health. It just is too much.“ Gesundheitliche Probleme sind nichts Neues für den Youtuber.

Bereits in jungen Jahren soll Perry mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt haben. Mit fünf Jahren soll er wegen Verhaltensauffälligkeiten und eines übermäßigen Aufmerksamkeitsbedürfnisses in Therapie geschickt worden sein, mit sieben Jahren soll ihm ein Antidepressivum verschrieben worden sein. Zudem sollen bei ihm Zwangsstörungen und ADHS diagnostiziert worden sein. Auch aktuell soll er Medikamente nehmen. Neben psychischen Problemen erwähnte Perry auch immer wieder Probleme mit dem Herzen und war teils auf künstliche Beatmung und Pflegepersonal angewiesen.

„Nick ist am Leben“

Die Vermutung, dass Perry sich vor laufender Kamera zu Tode gefressen hat, kommt daher nicht von ungefähr. Doch gesundheitliche Probleme seien nicht der Grund für Perrys verschwinden, wie sein Ehemann Orlin Home auf Instagram schreibt. Perry und er hätten sich nach sechs Jahren getrennt, daher das Abtauchen.

„Nick ist am Leben“, schreibt Orlin Home auf Instagram, wie selfies.com und sportskeeda.com berichteten. Die dazugehörigen Instagram-Links führen allerdings inzwischen ins Leere. Weiterhin soll Home erklärt haben: „Nick geht es gut und er nimmt eine Auszeit von Social Media, um sich um persönliche Angelegenheiten zu kümmern.“ Fraglich bleibt jedoch, warum es noch immer kein Lebenszeichen von Nikocado Avocado persönlich gibt. Und warum die Links nicht mehr funktionieren.